Endlich abschalten!
Endlich Ferien!? Nach einer aktuellen Umfrage des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) lässt jeder dritte Arbeitnehmer in Deutschland Urlaubstage verfallen. Paradoxerweise nehmen häufig gerade diejenigen, die besonders viel arbeiten und Erholung demnach besonders nötig hätten, ihren Urlaub nicht vollständig in Anspruch.
Körperliche Regeneration, mentale Ruhepausen
Begeisterung für den und Engagement im Job sind etwas ganz Wunderbares. Dennoch sind Auszeiten wichtig, denn kein Mensch kann pausenlos Höchstleistungen erbringen. In meinen Vorträgen und Seminaren nehme ich gerne den Spitzensport als Beispiel. Kein Top-Athlet würde je auf den Gedanken kommen, das ganze Jahr durch zu powern. Nach Phasen großer Anspannung braucht es Phasen der Entspannung. Das sehen wir auch aktuell: Selbst wenn in den Clubs der Fußballbundesliga bereits das Training für die neue Saison aufgenommen wurde, die National-Spieler genießen nach dem anstrengenden EM-Turnier erst einmal ihren Urlaub. Dabei geht es nicht nur um körperliche Regeneration, es geht auch um mentale Ruhepausen. Darum, den Kopf freizubekommen.
Längere Auszeiten sind wichtig
Auch wenn wir keine Spitzensportler sind, sollten wir sorgfältig und planvoll mit unserer Energie umgehen. Forscher haben nachgewiesen: Feierabende und Wochenenden reichen oft nicht, um sich vom Arbeitsstress zu erholen und abzuschalten. Dafür benötigen wir auch mal längere Auszeiten. Doch ist der Urlaub endlich da, lauern schon die nächsten Fallstricke. Nicht wenige wälzen selbst in den Ferien Jobprobleme, bearbeiten Mails, können einfach nicht richtig abschalten.
Unsere 5 Tipps sorgen für einen entspannten Urlaub:
Erstens: Räume deinen Schreibtisch auf!
Wer aus dem Büro hastet, um sofort in den Urlaub zu starten, muss sich nicht wundern, wenn er die Jobprobleme gleich mitnimmt. Zu einem entspannten Urlaubsstart gehört es, mindestens einen Tag vorher klar Schiff zu machen. Eine ordentliche Übergabe gehört ebenso dazu wie das Aufräumen des eigenen Arbeitsplatzes. Mit den Unterlagen sortierst du schließlich auch deine Gedanken: Was kannst du ablegen? Was musst du weitergeben? Was kannst du nach deiner Rückkehr in Angriff nehmen? Am besten, du machst dir einen Plan, was nach den Ferien ansteht und was die Kollegen in der Zwischenzeit erledigen können. Dann musst du auch nicht fürchten, nach dem Urlaub etwas Wichtiges vergessen zu haben. Unerledigte Aufgaben sind wie offene Schubladen: Sie lassen dich keine Ruhe!
Zweitens: Gib dir Zeit, anzukommen!
Setz dich nicht unter Druck: Manchmal dauert es ein paar Tage, bis sich das Urlaubsgefühl richtig einstellt. Gib dir die Zeit, an deinem Urlaubsort anzukommen, dich von der vielleicht anstrengenden Anreise zu erholen und dich an ein neues Klima und die veränderte Situation mit Partner und Familie zu gewöhnen. Nimm dir an den ersten Tagen nicht gleich zu viel vor. Wem es besonders schwerfällt, abzuschalten, der sollte darüber nachdenken, zwei Tage Puffer einzuplanen, bevor er tatsächlich in eine Urlaubsreise startet.
Drittens: Schalte dein Handy aus!
„Ihr erreicht mich auf dem Handy!“ – Das ist schnell dahingesagt und hat doch schwere Auswirkungen auf die Erholungsqualität im Urlaub. Denn wie soll man entspannen, wenn man für Chef und Kollegen immer erreichbar, immer ansprechbar ist? Besser also, du schaltest das Smartphone im Urlaub konsequent aus und rufst auch keine Mails ab. Wenn du wirklich unentbehrlich bist: Vereinbare, dass die Kollegen dir im Fall der Fälle auf die Mailbox sprechen, die du dann täglich einmal zu einer bestimmten Zeit abhören kannst.
Viertens: Verplane nicht jeden Urlaubstag!
Der Mix macht’s, sind Experten überzeugt: Am erholsamsten ist Urlaub demnach, wenn sich aktive Tage und Entspannung die Waage halten. Auch individuelle Bedürfnisse gilt es jedoch bei der Urlaubsplanung zu berücksichtigen: Schließlich ist nicht jeder der gleiche Urlaubstyp! Die einen entspannen am besten mit einem Buch am Strand, die anderen haben Spaß an sportlichen Herausforderungen oder einem umfangreichen Ausflugsprogramm. Soviel aber ist gewiss: Nicht jeder Urlaubstag sollte mit Exkursionen oder einem Sportprogramm verplant sein. Gönn dir zwischendurch auch einmal Zeit, die Seele baumeln zu lassen!
Fünftens: Nutze deine neu gewonnene Energie für neue Ziele!
Auch für das Urlaubsende gilt: Plane zwischen Urlaubsreise und deiner Rückkehr in den Job ein bis zwei Tage ein. Nichts ist stressiger, als die Koffer zu Hause abzustellen und schon an den Arbeitsplatz hetzen zu müssen. Wenn du nicht nur neue Energie getankt, sondern aus dem Urlaub auch neue Erkenntnisse und Pläne mitgebracht hast, dann fang so schnell wie möglich mit der Umsetzung an. Ganz egal, ob du dich entschlossen hast, dich fortzubilden, dich künftig mehr zu bewegen, im Job durchzustarten oder mehr Zeit mit der Familie zu verbringen – nutze den Urlaubsschwung, um deine Ziele in Angriff zu nehmen. Such dir, wenn nötig, kompetente Unterstützung.

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